Montag, 30. Mai 2011

Das Rütteln an den Hintertüren

Karikatur: Harm Bengen
  
Die Regierung rüttelt an Hintertür 1:
Ein altes Atomkraftwerk soll als stille Reserve für mögliche Stromengpässe bis 2013 auf "Stand By" bereit gehalten werden: Philippsburg I oder Biblis B.
Hintertür 2:
Der Großteil der Atomkraftwerkesoll bis 2021 vom Netz. Drei Meiler sollen aber erst 2022 abgeschaltet werden, falls es Probleme bei der Stromerzeugung gibt.

Samstag, 28. Mai 2011

Atom-Eiertanz: Ausstieg mit Hintertür


Samstag, 28. Mai 2011: zur Demonstration

Dresden - Erfurt - Magdeburg - Berlin - Güstrow - Kiel - Hamburg - Bremen - Hannover - Göttingen - Münster - Essen - Bonn - Mainz - Frankfurt am Main - Mannheim - Freiburg - Ulm - München - Landshut - Fürth


 Wie kommt man hin ?

Donnerstag, 26. Mai 2011

Röttgens Umgang mit unpassenden Recherchen

Wo kämen wir denn hin, 
wenn jeder über Kernkraft 
mitreden würde ?

Umweltminister Röttgen unterdrückt Studie, 
die den schnellen Ausstieg aus der Kernkraft 
als unkritisch bewertet.

Quelle

Mittwoch, 25. Mai 2011

Chef der Schweizer Atomaufsicht tritt (ein bischen) zurueck

Peter Hufschmied ist Präsident der Schweizer Atomaufsichtsbehörde ENSI.
Er steht in öffentlicher Kritik.
Seine Unabhängigkeit von den AKW-Betreibern wird angezweifelt.

Der Berner Stromkonzern und Mühleberg-Betreiber BKW hat Hufschmieds Tropenhaus in Frutigen finanziell unterstützt, schreibt die Sonntagszeitung.
Als Chef des Ingenieurunternehmens Emch + Berger profitierte Hufschmied von Bauaufträgen für das AKW Mühleberg aus.
Hufschmied Hat dieses Jahr ein Beratermandat bei der BKW-Tochterfirma Sol-E-Suisse bekleidet. Zwei Jahre zuvor hatte ihm das Ensi diese Beratertätigkeit noch untersagt. Jetzt hatte Hufschmied im zweiten Anlauf das Mandat ohne Information an die Ensi angenommen.
Das hat einen starken Geruch.

Hufschmied betont, dass sein voruebergehender Rücktritt auf eigenen Wunsch geschieht und nicht auf Druck von aussen.

Soso.

Wer untersucht eigentlich die Unabhängigkeit der deutschen RSK ?

Quellen:
ENSI
Blick.ch
Intim: Betreiber und Aufsicht
Karikatur:
Klaus Stuttmann

Röttgen unterdrückt Studie, nach der Atomausstieg problemlos sei

Das Bundesumweltministerium hält eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zurück.
Titel der Studie: „Hintergrundpapier zur Umstrukturierung der Stromversorgung in Deutschland“.
Danach sei der vollständige Atomausstieg bis 2017 nahezu ohne Probleme möglich.
Weder Probleme bei der Sicherung der benötigten Kapazitäten seien zu erwarten, noch würden die Strompreise steigen.
Aus Kreisen des Ministeriums heisst es, Röttgen persönlich habe die Unterdrückung der Studie angeordnet.

Quellen:
Berliner Zeitung
Welt

Schweiz steigt aus Atomenergie aus

Das hat der Bundesrat am 25.05.2011 beschlossen. Atomkraftwerke sollen am Ende ihrer Betriebsdauer stillgelegt und nicht ersetzt werden. 

Aber was heisst 'Betriebsdauer' ?

Der Bundesrat geht von 50 Jahren aus. 

Das erste AKW müsste demnach 2019 vom Netz.

Das letzte 2034 !

Wow. 

Jeder, der mit Maschinen zu tun hat, weiss, dass bereits nach 20 Jahren alle Schläuche porös sind. 

Und die Chips aus den Steuerungen am Ende ihrer Lebensdauer.


RWE- Fahrenholt: Halten Sie sich endlich an die Naturgesetze !

Fritz Vahrenholt, Geschäftsführer der RWE-Tochter RWE Innogy:  
"Die vierte Generation der inhärent sicheren Kernkraftwerke, wozu etwa der Hochtemperaturreaktor gehört, schließt GAUs naturgesetzlich aus." 

Bild gefunden an der 'Rückseite der Reeperbahn'

Polizei warnt Merkel: 'legen Sie sich nicht mit der Anti-AKW-Bewegung an !'

Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt:


"Wenn Frau Merkel glaubt, sie kann die abgeschalteten Kernkraftwerke einfach wieder einschalten lassen und einfach 110 anrufen, wenn es Protest gibt, ist sie bei uns falsch verbunden", 

Quellen:
Handelsblatt

Samstag, 21. Mai 2011

Das persönliche RSK- Gutachten



RSK-Gutachten:
'Wir haben weder Maßstäbe zur Überprüfung festgelegt, noch haben wir die AKW nach diesen nicht vorhanden Maßstäben geprüft'

Zum RSK- Gutachten
Die NYT zum Thema
Wer sitzt in der RSK ?
Der ursprüngliche Stresstest des BMU
Wie oft fällt bei e.on ein AKW aus ?
AKW-Betreiber: "Wir sagen nix..."
Was geht so alles kaputt im AKW ?
intim: Aufsichtsbehörden und AKW-Betreiber

Studie des Bundesamts f. Strahlenschutz: Krebsrate bei Kindern nahe AKW Grundremmingen um 40% höher

"Die Krebsrate bei Kindern ist in den 9 Landkreisen um die 3 bayerischen Standorte von Leistungsreaktoren, also Gundremmingen, Isar und Grafenrheinfeld, signifikant um 30,6% gegenüber der in den restlichen bayerischen Landkreisen erhöht..
Die deutlichste Erhöhung zeigt sich um den Standort Gundremmingen: In den 3 Landkreisen, Günzburg, Dillingen und Augsburg-Land beträgt die Erhöhung der kindlichen Krebsrate 40% (p=0,0014, einseitiger Test)."

Quellen:
Zusammenfassung der Studie
Studie im Auftrag des Bundesamts f. Strahlenschutz von Dr. Körblein

Mittwoch, 18. Mai 2011

NewYork Times führt die deutsche RSK vor

Die Redaktion der NewYork Times zeigt in der heutigen Ausgabe der deutschen Reaktorkommission, was eine Fehleranalyse ist, welche Schlüsse daraus für die Reaktoren im Land zu ziehen sind.

 In Japan Reactor Failings, Danger Signs for the U.S.
Emergency vents that American officials have said would prevent devastating hydrogen explosions at nuclear plants in the United States were put to the test in Japan — and failed to work,

Und was macht unsere  (wem gehört sie ?)   RSK ?

'Wir haben weder Maßstäbe zur Überprüfung festgelegt, noch haben wir die AKW nach diesen nicht vorhanden Maßstäben geprüft.'

Sinngemäß.

Bunga Bunga mit Berlusconis Brennstab

Italien ist 1987 per Volksentscheid aus Kernkraft ausgestiegen.
Das war die Antwort auf Tschernobyl.
Stattdessen wurde Solar stark gefoerdert.
Auch mit deutschen Investoren.

2009 hob Berlusconi den Volksentscheid auf.
Er unterzeichnete mit Sarkozy ein Abkommen.
Der Vertrag sieht 4 AKW vor, die die Quasi-Staatskonzerne Enel (Italien) und EdF (Frankreich) gemeinsam bauen.

RWE: Grenzenlos strahlende Kernkraft

Der RWE- Chef Dr. Großmann hat fertig.
Er geht jetzt rüber.
Nach Holland.

Dort beteiligt sich RWE am AKW Borsele, 200 km von der Grenze.
Mit 5..600 Mio EUR
Zudem hat er eine Absichtserklaerung für Beteiligung am Neubau eines zweiten Reaktors unterzeichnet.

Dienstag, 17. Mai 2011

Gutachten der RSK: Aussage verweigert !

Wie dick muessen die Mauern sein ?
Welche Beschleunigung muss der Reaktor beim Erdbeben aushalten ?
Wie klein muss das Flugzeug sein, das auf den Reaktor fällt ?
Keine Aussage !

"Die RSK hat im Rahmen der hiermit vorgelegten anlagenspezifischen Sicherheitsüberprüfung deutscher Kernkraftwerke eine Robustheitsbewertung für ausgewählte wesentliche Aspekte vorgenommen. Die RSK hat noch keine Überprüfung vorgenommen, inwieweit die bisherigen Auslegungsgrenzen richtig definiert
sind."


Quellen:
RSK-Gutachten

Cartoon: Klaus Stuttmann

"Die von der Reaktor-Sicherheitskommission aufgestellten Bewertungskriterien dienen allein einer themenspezifischen Differenzierung hinsichtlich der vorhandenen Reserven und stellen keine Regelwerksanforderungen dar."

Soll heissen ?

Wir haben weder Maßstäbe zur Überprüfung festgelegt, noch haben wir die AKW nach diesen nicht vorhanden Maßstäben geprüft.

"Als Basis der Robustheitsüberprüfung setzt die RSK voraus, dass die Anlagen dem aktuellen genehmigten Zustand entsprechen und ...entsprechende Prozeduren im Notfallhandbuch bereit stehen"

Etwa so:
"Wir müssen immer improvisieren." Wer das beherrsche, sei ein guter Katastrophenschützer... die Vorsorge in Niederbayern sei sogar "ein bisschen besser" ist als in Japan, auch wegen der gut organisierten Werksfeuerwehr mit ihrem starken Gerät. Zwölf Bar haben deren Druckpumpen.
"Da musst du dich schon mit gespreizten Beinen hinstellen, um den Schlauch zu halten",


Wen wundert das ?
Wer ist die RSK ?

AKW-Betreiber: Wir sagen nix...

AKW-Betreiber im Rahmen der AKW-Sicherheitsüberprüfung durch die Reaktorsicherheitskommission RSK:
 
"Die Fragen zu den anderen im Betrachtungsumfang enthaltenen Vorsorgemaßnahmen sind seitens der Betreiber mit sehr unterschiedlichem Tiefgang beantwortet worden. Auf dieser Basis konnte eine belastbare Einstufung dieser Vorsorgemaßnahmen entweder nur in eingeschränktem Umfang vorgenommen oder im vorgegebenen Zeitrahmen nicht geleistet werden."

Nette Umschreibung dafür, dass sich die Betreiber nicht in die Karten sehen lassen.

Quelle:
RSK

Montag, 16. Mai 2011

Die grüne Bank ?

Der Vorstand der Hypovereinsbank erklärt:
„Wir vergeben keine Kredite mehr an Unternehmen, die sich dem Umweltthema nicht stellen“
Atomkraftwerke wuerde die Bank aus dem gleichen Grund nicht mehr finanzieren.
Der nachhaltige Imageschaden wäre größer als der Gewinn in Euro.

Hört sich das nicht gut an ?
Leider ist wohl naheliegender, dass Fukushima die Risiken von AKW ins Blickfeld auch der Banken gerückt hatte.
Tepco ist insolvent.
Die Firma kann Entschädigungsleistungen an die von der AKW-Katastrophe Betroffenen nicht zahlen.
Sie ruft den Staat zur Hilfe.
Der muss nun überlegen, ob nicht der groesste Energieversorger des Landes too big to fail ist.,
Wie etwa die Deutsche Bank ? Oder Lehman Brothers ?

Wie ist das eigentlich mit e.on ?

Sonntag, 15. Mai 2011

Versicherungsgutachten: AKW unversicherbar

"Um die Antwort vorwegzunehmen: Atomkraftwerke sind nicht versicherbar"

Erklart  Markus Rosenbaum,
Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig GmbH.
Das ist nicht irgendjemand.
Die erstellen Gutachten für mehr als hundert Firmen der Versicherungsbranche.
Die Versicherungsmathematiker kommen auf einen Gesamtschaden von 6000 Milliarden Euro.
Es ist nicht das erste Mal, dass diese Rechnug aufgemacht wird.
Das Prognos-Institut hatte 10,700 Mrd ermittelt.
Im Auftrag der Bundesregierung.

Die Kosten fuer Tepco nach Fukushima kommern erst bit fuer bit ans Licht.
Tepco ist schon jetzt insolvent.
Der Staat muss 43 Mrd nachschiessen. Bis jetzt.

Es ist aber das erste Mal, dass Forscher aus der Versicherungsbranche selbst diese Rechnung aufmachen. Erstellt wurde die Studie im Auftrag des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).


Die geltende Regelung:
Garantiezusage von 2.2 Mrd. pro Schadensfall.
Das reicht nicht.
Ermoeglicht aber den Betreibern Steuerkuerzungen durch steuerfreie Rueckstellungen.
Diese sind unkontrollierbar, weil das Finanzamt ueber Details im Unklaren gehalten wird.


 Quellen:
Spiegel
SZ: Katastrophe mit beschränkter Haftung
BEE


Samstag, 7. Mai 2011

Das E.ON Sponsorium: Leuchtpol

E.ON zahlt strahlende 27 Mio für Leuchtpol- Kindergärten und Erzieher-'Fort'bildung





Johannes, dekliniere !
"EON
EONIAE
EONIAM"


Quellen:
Website Leuchtpol
e.on zu Leuchtpol
Spiegel
Karikatur: Thomas Plaßmann

Freitag, 6. Mai 2011

Mit 12 bar Wasserdruck gegen den GAU


Größere Kartenansicht

Max Hägeler hat für die SZ den Katastrophenschutz um das AKW ISAR- I untersucht:
"Auch nach dem Atomunfall in Japan und 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl weiß kaum jemand in der Umgebung der Atomanlagen Isar 1 und Isar 2 Bescheid, was passieren soll, wenn die Sirene im Landkreis Landshut eine Minute heult."
...
Die Zuständigen meinen, Fukushima zeige, dass sich ein Atomunglück über Stunden und Tage ankündige. Diese Zeit "vor der Freisetzung" reiche wohl zur geordneten Evakuierung...

Und letztlich gelte:
"Wir müssen immer improvisieren." Wer das beherrsche, sei ein guter Katastrophenschützer... die Vorsorge in Niederbayern sei sogar "ein bisschen besser" ist als in Japan, auch wegen der gut organisierten Werksfeuerwehr mit ihrem starken Gerät. Zwölf Bar haben deren Druckpumpen.
"Da musst du dich schon mit gespreizten Beinen hinstellen, um den Schlauch zu halten",

Soso.
Aber das ist ja alles nicht so tragisch, weil:

"Ein nach westlichen Standards gebautes und genehmigtes
Kernkraftwerk kann aus physikalischen Gründen nicht
explodieren. Es ist technisch so ausgelegt, dass bei allen
Arten von Störfällen ein nennenswerter Schaden in der
Umgebung der Anlage vermieden werden kann. ..
Unfälle, die über den Rahmen dieser Auslegungsstörfälle
hinausgehen, können nach menschlichem Ermessen
ausgeschlossen werden. Trotzdem werden für solche Fälle,
bei denen radioaktive Stoffe aus dem Reaktorkern freigesetzt
werden könnten, im Rahmen des Katastrophenschutzes
Vorsorgemaßnahmen getroffen. Das beweist die
hohe Verantwortung im Umgang mit der Kernenergie in
Deutschland...

Die Katastrophenschutzplanung ergänzt die umfassende
sicherheitstechnische Auslegung des Kernkraftwerks. Dazu
wurden von den deutschen Bundesländern gemeinsame
„Rahmenempfehlungen für den Katastrophenschutz in
der Umgebung kerntechnischer Anlagen“ ausgearbeitet.
Auf dieser Grundlage wird der behördliche Katastrophenschutz
in abgestuften Maßnahmen mit dem Ziel organisiert,
die Folgen eines extrem unwahrscheinlichen Unfalls
für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten."


Quellen:
Süddeutsche
e.on: Sicherheitshinweise für Anwohner

Mittwoch, 4. Mai 2011

e.on blockscharf unbestimmt: Störmeldungen UMM

E.ON Energie schafft noch mehr Transparenz bei den Erzeugungsdaten

Seit Februar 2007 veröffentlicht E.ON Energie im Internet die geplanten Revisionen großer thermischer Kraftwerke, und zwar blockscharf und tagesgenau für das jeweils aktuelle Jahr.

Jetzt gehen wir einen deutlichen Schritt weiter und setzen einen neuen Standard für Kontinentaleuropa:


Was war Ursache der Störung ?
Unbekannt.........................33%
Sonstiges.........................25%
In Klärung........................21%
E- und Leittechnik.................9%
Störung in Kraftwerksanlage........8%

Nix Genaues weiss man nicht !
Nicht sehr beruhigend...

Quelle:
e.on

Die bösen Transienten: Aus den Fehlermeldungen der AKW

Aus den Störmeldungen, die die AKW-Betreiber den Aufsichtsbehörden melden müssen:

"Aufgrund eines spontanen Fehlschließens des Volllastregelventils im Hauptspeisewasserstrang ..kam es ..zur auslegungsgemäßen Auslösung der Reaktorschnellabschaltung (RESA). Der Ablauf der automatischen Maßnahmen war bestimmungsgemäß und verlief störungsfrei...
konnte der Fehler nicht reproduziert werden. Weitere Untersuchungen werden noch durchgeführt -"

"Reaktorschutzsystem..Aufgrund eines ..aufgetretenen Fehlers ..konnte [Ventil]nicht geschlossen werden. ...Ursache des Fehlers im Einschub wird noch weiter untersucht.. dient der Verhinderung von Aktivitätsfreisetzung an die Umgebung...Der Betreiber hat es in die Stufe 0 der internationalen Bewertungsskala INES eingestuft

" Die Anlage befand sich im Leistungsbetrieb. Infolge eines kurzzeitigen Ansprechens des Grenzwertes für die Reaktorleistung (108 %) kam es zur Auslösung der Reaktorschnellabschaltung (RESA). Der Ablauf der RESA verlief bestimmungsgemäß...sprunghafter Anstieg des gemessenen Neutronenflusssignals (so genanntes Neutronenflussrauschen), ohne dass sich jedoch der Mittelwert der thermischen Reaktorleistung änderte...der Leistungsbetrieb wieder aufgenommen, jedoch zunächst auf 3800 MW thermisch begrenzt.. Mittelfristig wird die Erfassung der Neutronenflusssignale optimiert."

"Die Anlage befand sich im Volllastbetrieb. Bei der Rückschaltung einer Notstromschiene auf die zugehörige Eigenbedarfsschiene nach einer Wiederkehrenden Prüfung wurde versehentlich der AUS-Taster des Generatorschalters des Notstromdiesels betätigt."
____________________________________________________

Sehr beruhigend ist das nicht.

Der Schreiber der Meldung versteht nichts von der Anlage.
Hoffen wir, dass das nur die Aufsichtsbehörde betrifft.
Bedienfehler sind offensichtlich nicht abgesichert (Sind Sie sicher, dass Sie die Datei nicht löschen wollen ?)
Es ist offenbar dem Betreiber überlassen, die Gefahr einzustufen.
In keinem Fall wurde die Root Cause - die Ursache für die Störung - gefunden.
Deshalb kann die Störung immer wieder auftreten.
Die o.a. Meldungen sind vom Dezember 2010.
Und das Ergebnis nach 5 Monaten ?
Verfolgt das überhaupt jemand ?
Die verraten nix.
Es wird beschönigt: "Abschaltung verlief störungsfrei"

Quellen:
Bundesamt für Strahlenschutz
E.ON

Dienstag, 3. Mai 2011

Atomlobby in Presse und Kultur

Was hat eigentlich der  stellv. Chefredakteur der WIRTSCHAFTSWOCHE auf der Jahrestagung Kerntechnik des Atomlobby-Verbandes Atomforum zu suchen ?
Oder Jan Fleischhauer von Spiegel Online ?

Muss er Anzeigen akquirieren ?
Die Themen für Leitartikel empfangen ?


09:00 Begrüßung und Einleitung durch den Moderator Henning Krumrey,Stellv. Chefredakteur der WIRTSCHAFTSWOCHE
09:05 Eröffnungsansprache Dr. Ralf Güldner, Präsident Deutsches Atomforum e.V.
Verleihung des Europäischen Wissenschafts-Kulturpreises
Dr. Ernst Seidel, Präsident Europäische Kulturstiftung Pro Europa
14:15 P resseforum
”German Atomangst – ein Medienphänomen?”
Journalistenrunde mit

Jan Fleischhauer, Spiegel online

Herr Krumrey hat sich bisher nicht als Kritiker der Kernkraft hervorgetan.
Seine Meinung hat sich seit 2007 nicht wesentlich geaendert:

"Herr Krumrey fordert eine Laufzeitverlängerung von 32 auf 60 Jahre und begründet es damit, dass Autos zwar alle zwei Jahre zum TÜV müssten, dann aber solange fahren könnten, wie man will. Dann meint er, natürlich sei die Atomkraft „ein bisschen“ gefährlicher als ein normales Auto.
Und weiter, Technik, von der wir heute feststellen, sie ist sicher, sonst dürfte man es ja nicht, stellen wir einfach fest, nach 32 Jahren ist sie unsicher, logisch und technisch nicht zu erklären, eben nur ideologisch."

Und der Jan Fleischhauer vom Spiegel ?
Der schreibt sogar ironisch beschönigend im Spiegel:
"Es kommt darauf an, woran man stirbt

Manchmal ist die Kernenergie sogar erschreckend zerstörerisch und lebensbedrohend, wie man immer wieder sehen kann. Aber das ist die Quecksilberproduktion auch...Vom Autoverkehr wollen wir gar nicht erst reden. Über 3000 Menschen fallen allein in Deutschland jedes Jahr dem motorisierten Bewegungsdrang zum Opfer,"

Schreibt Jan Fleischhauer unmittelbar nach der Katastrophe in Fukushima.


Und was haben bitte Endlager mit Europäischer Wissenschafts-Kultur zu tun ?

Die Funktion des Medienwissenschaftlers Norbert Bolz auf diesem Atomforum ist dagegen garnicht schwer zu ergründen: 
Was heißt in solchen Zeiten Medienberatung?
»Zu uns kommen viele Studenten«, sagt Bolz, »die irgendwo ins Stocken gekommen sind und nun einen Aufbaustudiengang absolvieren wollen.«

Die AKW-Betreiber, die sich hier auf dem Atomforum tummeln, sind beim Verkauf ihrer Geschäftsideen medientechnisch auch etwas ins Stocken gekommen.



Quellen:
Das Atomforum 
Spiegel
ARD Presseclub
Phoenix

Montag, 2. Mai 2011

Albtraum Atommüll

In Fukushima haben sich neben Reaktorkern die Abklingbecken als brandgefährlich herausgestellt.
Beide müssen ständig gekühlt werden. Sonst kommt die Kettenreaktion wieder in Gang.
Unter freiem Himmel.

In den Abklingbecken lagern mehr radioaktive Brennelemente als im Reaktorkern.
Im AKW Gundremmingen B und C sind es normalerweise mehr als 200 Tonnen
In Fukushima lagern 1500 verbrauchter Brennstäbe, ca. 800t.
Manche hatten von 2500 t berichtet.

Warum machen die das ?
Sie wissen schlicht nicht, wohin mit dem Müll.
Industrie und Wissenschaft ist ratlos.

Bis 1993 hatten sie ihn vor La Hague im Meer versenkt.

Hier ist der Report von Arte dazu:
Albtraum Atommüll
Alternativlink zu Youtube
Mit spektakulären Aktionen hatte Greenpeace unter Einsatz des Lebens ihrer Aktiven die Öffentlichkeit geschockt. Albtraum Atommüll, Part 2

Erst 1993 wurde das Verklappen von Atommüll verboten.
Das Video zeigt aufgeplatzte und teilentleerte Fässer mit Atommüll, in dem Fische wohnen.
Atommüll ist Teil der Nahrungskette geworden.
 Was richten radioaktive Isotope nach der Nahrungsaufnahme im Körper an ?

100.000 t  wurden im Meer versenkt, 80% aus GB.
Die Schweiz kommt auf Rang 2.

Und nach dem Verbot der Verklappung ?
Die Wiederaufbereitungsanlagen La Hague und Sellafield lassen ihren Müll in Tomsk.
Und die Deutschen Betreiber ?
Die deutschen Atomkraftwerke lieferten bisher 4.540 Tonnen ihres Atommülls nach La Hague, 655 Tonnen nach Sellafield. Da es keine Lösung für Endlager gibt, werden die verbrauchten Brennstäbe in Abklingbecken an den AKW gelagert.
Im Kernkraftwerk Isar I das Abklingbecken zu 91 % voll.
Im Schnitt aller deutschen Kernkraftwerke sind es 83 %.
Das Gefahrenpotential ist pro Becken 4 X höher als Tschernobyl.
Weltweit gibt es 450 Abklingbecken.

Albtraum Atommüll, Part 3

Kontanimierter Boden vom Columbia River, Hanford Project
Atomunfälle in Russland 


Albtraum Atommüll, Part 4
Umweltschäden an der Kerntechnische Anlage Majak

Albraum Atommüll Part 5
die Opfer am Ufer der Tetscha

Albraum Atommüll Part 6
Hinein ins Meer: Wiederaufbereitungsanlage La Hague


Albraum Atommüll Part 7 
Das sogenannte 'recycling'
Die Stäbe werden noch 5 Jahre 'abgekühlt'.
Ein 1000 MW Reaktor liefert jährlich 20 t verbrauchten Stäbe
Der Endmüll ist hochgiftig und hoch strahlend.
Für > 100.000 Jahre.


Albtraum Atommüll Part 8
Was wird aus den Uran-Resten ?


Albtraum Atommüll Part 9
EDF lässt 90% abgereichertes Uran Hexafluorid Sibirien

Albtraum Atommüll Part 10
Atommüll-Lager Bure, Lothringen
Für 200.000 Jahre gefaehrlich

Albtraum Atommüll Part 11

Der Kommissar f. Atomenergie und wissenschaftlicher Berater der Regierung:
"Will man die Zukunft schreiben, muss man Vertrauen haben !"


Quellen:
Arte: Albtraum Atommüll
WDR 
NewYorkTimes
Wiederaufbereitungsanlage La Hague, Greenpeace

Sonntag, 1. Mai 2011

Grenzwerte für Schulkinder hochgesetzt

Nicht nur durch die EU-Kommission.
Versehentlich.
Sogar für Schulkinder. In Japan, gezielt.

Wie ist das eigentlich mit den Grenzwerten ?
Gibt es maximale Grenzwerte ?
Wie hoch sollen die sein ?


"Atomunfälle hören nicht einfach auf. Wir sind Dekaden - wenn nicht Generationen entfernt vom Zeitpunkt, wo der der ganze Umfang der Gesundheitsfolgen der Strahlung von Tschernobyl sichtbar sein wird."
Schreibt die Ärztin  Helen Caldicott heute in der New York Times.

"Wie wir von Hiroshima and Nagasaki wissen, braucht es Jahre, um Krebs zu bekommen.
Leukämie braucht nur 5..10 Jahre, aber andere Krebserkrankungen brauchen 15..60 Jahre. Darüberhinaus sind die meisten von Strahlen hervorgerufene Mutationen rezessiv [defekt, aber nicht unmittelbar in Erscheinung tretend]; es kann Generationen dauern, bevor 2 rezessive Gene kombinieren und ein Kind missbilden, wie cystic fibrosis. Wir koennen uns garnicht vorstellen, wieviele Krebsfälle und andere Krankheiten in der fernen Zukunft von radioaktiven Isotopen aus Tschernobyl und Fukushima noch hervorgerufen werden

Trotzdem schwätzen Ärzte von "zulässigen Dosen" von Strahlung.
Sie übersehen dabei die internen Strahlungsquellen, radioaktive Elemente von AKW oder Atomwaffentests, die mit Nahrung aufgenommen oder inhaliert wurden.  Diese erzeugen sehr hohe Dosen bei einem kleinen Bereich von Zellen. Sie konzentrieren sich auf ungefährliche externe Strahlung von Quellen ausserhalb des Körpers...Aber man weiss, dass es eine sichere Strahlendosis nicht gibt und dass Strahlung kumulativ [summierend]ist. Mutationen, die von diesen internen Strahlenquellen sind generell schädigend..."

Quellen:
NYT
Helen Caldicott
Prof. Lengfelder

Endlager: Wohin mit dem Dreck ?

Die Französische EDF lässt beim recyclen (!) 90% vom abgereichertes Uran- Hexafluorid in Sibirien. Die stehen in Containern auf riesigen Feldern bei Tomsk.

Größere Kartenansicht

Arte: Albtraum Atommüll
Alternativ Part 9 in YouTube (bei 0:40)

Ja, die Franzosen !
Das würden die Deutschen doch nicht...
Die deutschen Betreiber hatten 27.300 Tonnen Uran nach Sibirien geliefert, berichtete die Tagesschau vom 14. Oktober 2009.

Bei Tomsk-7 gibt es Wasserreservoire mit mittel- und hochaktiven Abfällen von über acht Millionen Kubikmeter Bis zu 42 000 Kubikmeter flüssige radioaktive Abfälle gelangen täglich in den Fluß Tom. Stündlich werden 175 Kubikmeter Abfälle in Grundwasserschichten in 345 bis 370 Metern Tiefe verpreßt.

Die Radioaktivität in der Nähe des Flusses Tom beträgt das bis zu 30fache der normalen Hintergrundstrahlung.
Im Boden wurde erhöhte Konzentrationen an Kobalt-58, Chrom-51, Zink-65 und „jede Menge Plutonium gefunden.
Die Konzentration an Cäsium-137 im Grundwasser ist so hoch wie im verstrahlten Tschernobyl.

Quellen:
focus 
Spiegel
Wikipedia/Tomsk-7
Wikipedia/Albtraum Atommüll