Dienstag, 3. Mai 2011

Atomlobby in Presse und Kultur

Was hat eigentlich der  stellv. Chefredakteur der WIRTSCHAFTSWOCHE auf der Jahrestagung Kerntechnik des Atomlobby-Verbandes Atomforum zu suchen ?
Oder Jan Fleischhauer von Spiegel Online ?

Muss er Anzeigen akquirieren ?
Die Themen für Leitartikel empfangen ?


09:00 Begrüßung und Einleitung durch den Moderator Henning Krumrey,Stellv. Chefredakteur der WIRTSCHAFTSWOCHE
09:05 Eröffnungsansprache Dr. Ralf Güldner, Präsident Deutsches Atomforum e.V.
Verleihung des Europäischen Wissenschafts-Kulturpreises
Dr. Ernst Seidel, Präsident Europäische Kulturstiftung Pro Europa
14:15 P resseforum
”German Atomangst – ein Medienphänomen?”
Journalistenrunde mit

Jan Fleischhauer, Spiegel online

Herr Krumrey hat sich bisher nicht als Kritiker der Kernkraft hervorgetan.
Seine Meinung hat sich seit 2007 nicht wesentlich geaendert:

"Herr Krumrey fordert eine Laufzeitverlängerung von 32 auf 60 Jahre und begründet es damit, dass Autos zwar alle zwei Jahre zum TÜV müssten, dann aber solange fahren könnten, wie man will. Dann meint er, natürlich sei die Atomkraft „ein bisschen“ gefährlicher als ein normales Auto.
Und weiter, Technik, von der wir heute feststellen, sie ist sicher, sonst dürfte man es ja nicht, stellen wir einfach fest, nach 32 Jahren ist sie unsicher, logisch und technisch nicht zu erklären, eben nur ideologisch."

Und der Jan Fleischhauer vom Spiegel ?
Der schreibt sogar ironisch beschönigend im Spiegel:
"Es kommt darauf an, woran man stirbt

Manchmal ist die Kernenergie sogar erschreckend zerstörerisch und lebensbedrohend, wie man immer wieder sehen kann. Aber das ist die Quecksilberproduktion auch...Vom Autoverkehr wollen wir gar nicht erst reden. Über 3000 Menschen fallen allein in Deutschland jedes Jahr dem motorisierten Bewegungsdrang zum Opfer,"

Schreibt Jan Fleischhauer unmittelbar nach der Katastrophe in Fukushima.


Und was haben bitte Endlager mit Europäischer Wissenschafts-Kultur zu tun ?

Die Funktion des Medienwissenschaftlers Norbert Bolz auf diesem Atomforum ist dagegen garnicht schwer zu ergründen: 
Was heißt in solchen Zeiten Medienberatung?
»Zu uns kommen viele Studenten«, sagt Bolz, »die irgendwo ins Stocken gekommen sind und nun einen Aufbaustudiengang absolvieren wollen.«

Die AKW-Betreiber, die sich hier auf dem Atomforum tummeln, sind beim Verkauf ihrer Geschäftsideen medientechnisch auch etwas ins Stocken gekommen.



Quellen:
Das Atomforum 
Spiegel
ARD Presseclub
Phoenix

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