Mittwoch, 20. Juli 2011

USA: Laufzeitverlängerung auf 60 Jahre in Kritik

"Glauben Sie nicht den Schwachköpfen, die von Nuklearer Sicherheit palavern.
Die Gefahr ist real. Ich weiss das, weil ich für die gearbeitet habe.
Die Leute dort sind mehr besorgt, ihren Job zu verlieren, als um die Sicherheit der Leute, die dort in der Nähe wohnen."

So der Kommentar eines Lesers zum Artikel in MSNBC, der sich mit der Verlängerung von Betriebsgenehmigungen befasst.
Die US- Aufsichtsbehörde NRC hat die Betriebsgenehmigung von allen 66 Reaktoren, bei denen die Betriebsgenehmigung abgelaufen war, um 20 Jahre verlängert.
In USA stehen 104 AKW.
Es gibt keine Neubauten ausser einem.
Dieser ist ein militaerisch zu nutzender Reaktor.
Die Wirtschaft ist nicht interessiert und sieht bei hohem Risiko keine Margen.
Riesige Investitionen, Sicherheitsrisiken, wohin mit Atommüll ?

"Enormous upfront construction costs, safety concerns and the problem of storing radioactive nuclear waste for thousands of years drove away private investors."
Trotz Obamas staatlicher $8.3 Mrd Profitgarantie. 
Das Laufenlassen alter Reaktoren ist profitabler.
Wenn man das Risiko dem Staat aufbürden kann.
Die Aufsichtsbehörde NRC hatte bislang keinen einzigen Verlängerungsantrag zurückgewiesen.
80 Jahre. 180 km/h ?
Dieses Durchwinken hat sogar dazu geführt, dass die Industrie mit 80 bis 100 Jahren Laufzeit rechnet.

Die NRC argumentiert, dass die ursprüngliche Betriebslizenz auf 40 Jahre nur willkuerlich und nur aus Rentabilitätsgründen für die Industrie (!) gewählt wurde.
Wegen der Technik gäbe es keinen Grund, die Laufzeit zu begrenzen.

Tatsächlich wurden jedoch die Reaktor- Komponenten  auf 40 Jahre Laufzeit konstruiert.
Insbesondere der Reaktorkern und Schutzmauern, die wegen der Strahlung spröde werden, wurden auf 40 Jahre berechnet.
Das zeigen Dokumente aus der Konstruktions- und Genehmigungsphase.
" Reactors were made to last only 40 years. Period."
Associated Press report

Stattdessen wurden die Sicherheitsgrenzwerte durch die Aufsichtsbehörde seit Jahrzehnten aufgeweicht.
Gegen Verlägerung der Genehmigungen gibt es politischen Widerstand Guardian .
Westinghouse(Toshiba) muss nun Konstruktionsmängel am Flaggschiff AP1000 nachbessern.

Der Senat in Vermont hat mit 26 gegen 4 gegen eine Verlängerung der Laufzeit gestimmt.
Aber NRC und Betreiber haben das schlicht ignoriert.
Nun wird eine Untersuchung gefordert.
Der Aufsichtsbehörde wird vorgeworfen, systematisch mit der Atomindustrie zusammenzuarbeiten, um Sicherheitsstandards aufzuweichen.Forbes
Huhne visiting Sellafield:

Sellafield – £160m contract


Und in GB ?
"Wir haben hart daran gearbeitet, damit die Aufsichtsbehörde die Betriebsgenehmigung verlängert...."
 "..and they have no objection to extended generation on Reactor 2."

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