Sonntag, 3. Juli 2011

GB: Regierung von Industrie gekapert zur Desinformation

Britische Regierung hat 2 Tage nach dem Unglück in Fukishima Absprachen mit der Atomindustrie getroffen.
Public Relation wurde gleichgeschaltet.
Neue AKW-Standorte. RWE und e.on sind mit Milliarden beteiligt
Zweck: Verharmlosung der Schäden in Fukushima, um die eigenen Pläne für einen Bau von 8 AKW nicht zu gefährden.
Das geht aus 80 'versehentlich' veröffentlichten emails der Regierung hervor.

Was zeigen diese emails ?
Eine schwache Regierung, die von mächtigen Industrieinteressen gekapert wurde zum Zwecke der kriminellen Desinformation der Öffentlichkeit mit Lügen.

"Wir müssen zusammenarbeiten und koordiniert starke Signale aussenden. Es gibt das Risiko, dass dieses Ereignis die ganze globale Industrie beeinflusst. Wir muessen sicherstellen, dass die Anti-Nuklear- Kerle und Kerlinnen keinen Boden gewinnen. Wir müssen den Boden gewinnen und halten. Ich habe bei der Web-Recherche gesehen, dass die Anti-AKW-Leute in ganz Europa keine Zeit verschwendet und Verbindung zu Chernobyl hergestellt hatten...
Wir sollten herausstellen, dass das in Japan alles mit einem Reaktor von 1960 passiert ist und das mit einem Reaktor Gen III nicht passieren kann.
Die Anwohner an den 8 neuen AKW-Standorten werden das genau verfolgen.
Wir muessen herausstellen, dass die Freisetzung der Strahlung gezielt und kontrolliert durch den Abluftkanal erfolgte...
Die Explosion - obwohl dramatisch - war doch Teil des Sicherheitssystem und hatte dadurch den Reaktor geschuetzt.
Wir muessen das als Teil des Sicherheitssystems hervorheben und dass das mit dem AP1000 Gen III sogar noch besser funktioniert."


Peng.

Die Äusserungen von Nick Clegg, dem Stv. Premier, werden als nicht-nützlich und 'ein wenig voreilig' abqualifiziert. Dieser hatte Zweifel an der Atomzukunft in Britannien angemeldet. Er meinte, dass neue AKW nun wegen höherer Sicherheitsauflagen viel teuerer werden wuerden und erwartet, dass es für Energiekonzerne schwierig werden wuerde, aus dem privaten Sektor Kapitalgeber zur Finanzierung zu finden. Er betonte, dass von der Koalitionnsvereinbarung zur privaten Finanzierung ohne Staatshilfen nicht abgegangen werde.

Es sei viel zu frueh, um zu beurteilen, ob es eine Auswirkung auf das Invstitionsklima haben wird, aber es besteht das Risiko, dass der Markt beschädigt wird.
Andere europäische Regierungen - insbesondere Deutschland - werden beschuldigt, voreilig Schlüsse zur Abschaltung von AKW gefasst zu haben.

Die Generalline der Argumentation:

1. wir nehmen den Unfall sehr ernst
2. Fukushima ist aber nicht so schlimm, wie es aussieht.
3. der Unfall war durch die alten AKW verursacht, unsere neue Generation Gen III ist sicher
3. Unser Chef-Nuclear- Inspector, Dr. Weightman (sic ! ), wird sich alle Zeit zum Abwägen nehmen, welche Konsequenzen für unsere AKW zu ziehen sind.

(Und dann wird sich die öffentliche Stimmung beruhigt haben)


Der Herr von Westinghouse legte grossen Wert darauf, dass diese Absprachen nicht über diesen kleinen Verteiler hinausgehen.

1 Jul 2011: Former party chief executive in Scotland says Huhne must go over 'conspiracy' to protect nuclear industry 

Nuclear FOI documents

Quellen:
Guardian
Der Freitag

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