Donnerstag, 7. April 2011

Wer zahlt die Zeche ? Rückbau von Atomreaktoren

Der Bund hat bis heute für Stillegung und Rückbau ausgedienter Atomreaktoren und Kernforschungsanlagen schon 5,2 Milliarden Euro ausgegeben.

Bis 2035 kommen noch einmal 5,4 Milliarden Euro hinzu.
Diese 10,6 Milliarden Euro seien "leider nur eine Untergrenze des Jahres 2010". 

Der Bund ? Du und ich ?
Nicht die Betreiber ?

Und wieviel für Entsorgung ?

Für Stilllegung und Sanierung des Endlagers Asse II rechnet die Regierung derzeit mit mehr als zwei Milliarden Euro. Eine komplette Rückholung des Atommülls aus dem maroden Salzbergwerk werde nach einer ersten Machbarkeitsstudie etwa 3,7 Milliarden Euro kosten.


Rückholung !
Und die Entsorgung ?


Quellen
ARD
FTD
Der Standard

Update:
Im Artikel der ARD wird der falsche Eindruck erweckt, dass der Staat für den Rückbau der AKW aufkommen muss.
Das ist nicht der Fall. Der Staat kommt auf für End- und Zwischenlager, Forschungseinrichtungen und Altlasten in der DDR. Für AKW muessen die Betreiber bilanzielle Rückstellungen für Rückbau bilden.
Rückstellungen koennen in der Bilanz von den Gewinnen abgezogen werden(Steuerabzug).

Allein für den Rückbau wären im sehr günstigen Fall zwischen 40 und 60 Milliarden Euro aufzubringen
Die Energiekonzerne haben dafür nur 29 Milliarden Euro zurückgestellt.
Eon 12,2 Milliarden, RWE weniger.
Das reicht nicht, der Staat, Du, ich, muessen einspringen.
Sind die Betreiberfirmen am Ende des Tages in der Lage, das ganze Geld auch (noch)aufzubringen ?

Und das Endlager ?

Die Schweiz hat 5 AKW. Hier wie in der Tschechei ist der Rückbau und Endlagerung anders geregelt.
In der Schweiz gehen Stromindustrie und Behörden von einer AKW-Betriebszeit von 50 Jahren aus. Während dieser Zeit bezahlen die Stromkonsumenten einen Zuschlag von 0,8 Rappen pro Kilowattstunde. Damit werden zwei Fonds alimentiert, der Stillegungsfonds und der Entsorgungsfonds.

Die Fonds stehen unter Aufsicht des Bundes. Ihr Vermögen wird, wie die Vermögen der Pensionskassen, an den Finanzmärkten angelegt. Ziel ist dabei eine Kapitalrendite von 5% jährlich. Zurzeit beträgt das Vermögen in den beiden Fonds zusammen rund 4,15 Milliarden Franken.

Die offiziellen Berechnungen für die Entsorgung während den Betriebszeiten der Werke (Entsorgung und Transport von Atommüll) und den nachfolgenden Rückbau gehen von einem Kapitalbedarf von insgesamt 15,5 Milliarden aus. Davon werden insgesamt 7 Milliarden direkt von den Betreibern übernommen. 8,5 Milliarden gehen zu Lasten der Fonds.

Quellen
FAZ
Swissinfo

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