Freitag, 24. Juni 2011

AKW Betriebsdauer und Risikofaktoren

Wer an diesem Wochenende über Laufzeitverlängerung bis 2022 und damit über AKW-Betriebdauer von bis zu 37 Jahren - abstimmt, sollte wissen, dass sich das AKW-Alter erheblich auf die Zunahme der Störanfälligkeit und des Risikos auswirkt: 

Lebensdauer der Halbleiter und gespeicherten Programme und Daten in Steuerungen. Versprödung von Materialien, Stahl, Beton, Kunststoffe, Kabel durch Strahlung.

Es wird keine Wir-haben-das-nicht-gewusst-Ausreden  mehr geben.

Längere Laufzeiten für die Kernkraftwerke bedeuten höhere Neutronendosis und damit für das Material eine stärkere Belastung, als es ursprünglich ausgelegt war. Materialwissenschaftler können nicht sagen, wie sich die höhere Dosis auswirkt. Deshalb hat nun die EU ein Forschungsprojekt aufgelegt: "Longlife". Es geht um den Reaktordruckbehälter. Dessen Stahlhülle wird im Betrieb permanent von energiereichen Neutronen bestrahlt und dadurch allmählich spröde. Er ist die zentrale Komponente eines AKW.

"Deutsche Atomkraftwerke würden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit historischen Beben in Mitteleuropa, wie beispielsweise dem Beben von Basel im Jahr 1356 nicht standhalten." "...Alle Modellrechnungen, auf denen die seismischen Auslegungen der Atomkraftwerke basieren, sind grobe, um nicht zu sagen unzulässige Vereinfachungen der Wirklichkeit, die eine Sicherheit lediglich vortäuschen, aber keineswegs liefern. Das gilt ganz besonders für Atomkraftwerke, die schon lange in Betrieb sind und deshalb mehr oder weniger große Versprödungen der Werkstoffe durch die anlagenspezifische Radioaktivität aufweisen. Zusammenfassend muß festgestellt werden, daß die in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke zum Teil überhaupt nicht, zum Teil nur gegen schwache und vielleicht mittlere, aber nicht gegen starke Erdbeben gesichert sind. Da aber eine sichere Auslegung auch gegen starke Erdbeben aus geowissenschaftlicher und bautechnischer Sicht erforderlich ist, sollten alle Atomkraftwerke stillgelegt werden, um die permanente Gefahr eines katastrophalen Strahlungsunfalls zu vermeiden."
Prof. Dr. E. Grimmel, Institut für Geographie, Universität Hamburg
Arbeitsbereich Wirtschaftsgeographie
Dieselbe Meinung vertritt Gottfried Grünthal, Erdbebenexperte am Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam. Er sagte, dass es zum Beispiel im Rheingraben in den letzten Jahrhunderten immer wieder Erdbeben gab, die die Stufe sechs überschritten
Quellen:
FAZ
Institut f. Geographie, Uni Hamburg
Fresno Beehive
Nuclear Wear makes Accidents..

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen