Sonntag, 5. Juni 2011

Strahlendes Vorzeigeprojekt der Atomindustrie: EPR

Das strahlende Vorzeigeprojekt der Atomindustrie, der EPR im finnischen Olkiluoto, ist ein finanzielles Fiasko:
Das Projekt ist bereits 4 Jahre in Verzug.
Und 90% über dem Budget.
Die Kosten werden auf 5700 Mio EUR geschätzt oder 3500 EUR/KW.

Olkiluoto 3 sollte ursprünglich im Juni 2009 in Betrieb gehen.
Gebaut wird das finanzielle Ungeheuer von AREVA NP.
SIEMENS ist rechtzeitig ausgestiegen.

Sechs Anteilseigner der TVO tragen 25 % der Kosten des Kernreaktors. Neben dem Exportkredit der französischen Regierung wurde ein Kredit eines Bankenkonsortiums, angeführt von der BayernLB, über 1,95 Milliarden Euro.

Die bayerischen Steuerzahler tragen 50% des Eigenkapitalrisikos der Bayern-LB, die schon wegen der Hypo Alpe Adria schwer angeschlagen ist.

Aufsichtsbehörden von Frankreich, Grossbritannien und Finnland übten harsche Kritik an Sicherheitsmängeln der neuen EPR-Reaktoren.
Eine Prüfung der Computerzentrale, mit der das Kraftwerke überwacht und gesteuert wird, ergab, dass die Systeme, die eigentlich aus Sicherheitsgründen redundant und unabhängig sein sollen, tatsächlich nicht unabhängig waren.

Areva-Chefin Anne Lauvergeon versicherte aber, dass ein EPR das Erdbeben und den Tsunami ohne Strahlungsaustritt überstanden hätte. Der französische Energieminister Eric Besson äußerte sich "zutiefst überzeugt", dass die Kernkraft Schlüsselenergie des 21. Jahrhunderts bleibe.

Soso.
Am 1.04.2011 waren nur 437 AKW weltweit in Betrieb - 2002 waren es noch 444.



Quellen
World Nuclear Industry Status Report 2011
Telepolis
Wikipedia

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