Freitag, 29. April 2011

Intim: Aufsichtsbehörden und AKW-Betreiber

Unter dem Titel: 'Komplizenkultur' berichtet die NYT über das intime Verhältnis von AKW-Betreibern und den Aufsichtsbehörden auf Kosten der Sicherheit.
Im Reaktor Daiichi hatte der Prüfer Kei Sugoka den Aufsichtbehörden einen Riss im Wärmetauscher gemeldet. Der Betreiber Tepco hatte das verschleiert, um kostspielige Reparaturen und Stillstandzeiten zu vermeiden.

Und was passierte ?
Nichts.
Oder doch: Die Aufsichtsbehörde meldete Mr. Sugaoka dem Betreiber, was nicht nur zu seiner Entlassung, sondern zur Verbannung des Atom-Fachmanns aus der ganzen Industrie führte.
Die Aufsichtsbehörde bat Tepco, doch mal gelegentlich den Wärmetauscher zu prüfen.
Obwohl klar war, dass Tepco den Fehler kaschiert hatte und weitere ernste Mängel, z.B. Risse in der Abdeckung des Reaktorkerns, ans Licht kamen.
Erst 2 Jahre später wurde alles aufgedeckt, der Tepco-Chef wurde seines Postens enthoben und ...

bekam den Aufsichtsrat.

Bei uns nicht möglich ?
Auch in DL muss man zu rabiaten Methoden greifen, damit die Wahrheit aus dem Atomfilz ans Licht kommt:
Greenpeace hat bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart Strafanzeige gestellt wegen des Verdachtes auf Urkundenunterdrückung, Urkundenfälschung und Rechtsbeugung.
Im Reaktor Philppsburg kam es zu mehreren nicht gemeldeten ernsten Stoerfällen, die ein Insider meldete.
Tanja Gönner ist angeklagt, die Vorfälle angesichts der Diskussion um Laufzeitverlängrung vertuscht zu haben.
Bei uns prüft die Reaktorsicherheit der TÜV und...
Fremdfirmen(Jawohl, Revisionsarbeiten von GmbH's mit nur 25 TEUR Haftkapital), an die man auch gleich die Haftung delegieren kann.
Der TÜV ist keine unabhängige Institution, sondern ein Verein, in dem die AKW-Betreiber das Sagen haben.


Und die Reaktorsicherheits-Kommission ?
Vorsitz führt ein ehemaliger E.ON- Angestellter, Gerald Hennenhöfer.
Nachdem der Atom-kritische Vorsitzende Renneberg abgelöst wurde.

Atomkraft geht nur mit Transparenz durch Öffentlichkeit.
Wenn man das den Betreibern überlässt, kommt das hier heraus:

22.03.2011

Kernkraftwerk Brokdorf: Austausch eines elektronischen Schalters


Im Kernkraftwerk Brokdorf wurde im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung festgestellt, dass eine Pumpe des nuklearen Zwischenkühlsystems sich nicht wie vorgesehen automatisch einschaltete.
Doch nur ein klitzekleiner Schalter ! Kühlsystem !
Das möchten wir doch etwas genauer wissen.

Quellen:
E.ON
NewYorkTimes
Pforzheimer Zeitung

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